Geronymo

Eisblumen im Sand.

Müde zieht sich das Meer zurück. Gischt schäumt zwischen Felsen – stiller und langsamer als noch vor wenigen Augenblicken, gluckert in Rinnen, fließt dem Ozean entgegen – verschwindet.
Auf einem nassglänzenden Stein sitzt eine Möwe. Voller Ruhe beobachtet das Tier das sich zurückziehende Meer, den täglichen Rhythmus zwischen Schwinden und Füllen, den Horizont und – mich. Ich ziehe mit meinem nackten Fuß gedankenverloren eine geschwungene Linie um einen schwarzen Kiesel. Einen Bogen, einen kurzen Strich, einen Punkt. Im Sand steht ein Fragezeichen.
Auf den Flügeln der Möwe spiegelt sich das letzte Sonnenlicht und läßt ihre Federn vor dem schon dunklen Wasser wie lauter Stanniolstreifen glitzern.
Mich friert, der brennende Winterwind schneidet ins Gesicht und wie so oft stehe ich vor mehr Fragen als Antworten.
Woher komme ich, wohin führt der eigene Weg? Was ist richtig, was ist falsch? Was bietet Schutz, um gegen äußere Unbill gewappnet zu sein, welches Dach wölbt sich über meinen Kopf um den Sturm der Fragen zu überstehen?

Mein leerer Blick verharrt auf dem ruhigen Vogel. Dahinter vermischen sich Farben der Nacht mit dem schwindenden Licht. Ich bin ein Reisender und als solcher hat mich der mäandernde Weg hierhergeführt. Doch wie es weitergeht, diese Entscheidung habe ich noch nicht getroffen.
Am Abend zuvor bin ich in der kleinen Stadt angekommen, müde steuerte ich meine Schritte zu der einzigen geöffneten Kneipe / Taverne, der „Zig-Zag Bar“.
Als ich den kleinen Raum betrete, schlägt mir der Geruch von übergeschwapptem Bier und Zigaretten, Kerzen und Schweiß entgegen. Das Licht ist fahl, in der Mitte des Raumes stehen drei kleine Holztische und an der Wand hinter dem Tresen hängt ein vergilbtes Foto der Dorfmannschaft.
Es ist voll und so setze ich mich an einen der Tische zu einem alten Mann mit abgewetzter Jacke und einem Glas Rotwein vor sich, bestelle ein einfaches Gericht und ein Bier und warte. Schweigend sitze ich an dem verkratzten Holztisch und betrachte verstohlen den Alten.
Ohne seinen Blick zu heben knurrt er mit einem Mal: „Wohin willst du?“
Nervös sehe ich ihn an. Der Alte sitzt auf seinem Stuhl, starrt sein Glas an und es ist nicht zu erkennen, ob er mit mir geredet hat. Mein Mund möchte antworten, doch mein Kopf ist leer.
Kurz blickt der alte Mann von seinem, sich im Glas schwingenden, Rotwein auf und brummt: „Weißt du warum diese Bar, Zig-Zag Bar heisst?“

Verwirrt schaue ich auf, Gedanken schwirren in mir, drücken mich nieder. Die Hände des Alten drehen sein schmieriges Trinkgefäß am Stiel haltend auf der Tischplatte und seine Augen folgen den Schwingungen des Vino Douro. Ich sehe seine von vielen selbstgedrehten Zigaretten verfärbte Finger, seine wettergegerbte Haut, die schmunzelnden Falten um seinen Mundwinkel. Träge schüttle ich meinen Kopf.

 „Wie die meisten Männer in diesem Dorf bin ich mein ganzes Leben als Fischer zur See gefahren. Wenn du dort draußen bist, deine Segel gesetzt sind und der Sturm brüllt, führt der direkte Weg niemals dem Wind entgegen. Dort draußen ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten die Zickzacklinie…
Du musst warten und geduldig sein. irgendwann erkennst du den Impuls für die richtige Route.“
Während ich über den vergangenen Abend grüble und mit meinen kalten Zehen Linien in den eisigen Sand zeichne, ist der Mond aufgegangenen. Wie eine fette Henne klebt er über dem Horizont und streckt mir seinen weißen Hintern entgegen. Ein Hennenhintern aus dem im nächsten Augenblick vielleicht ein großes Ei hervorquillt – das Ei des Kolumbus.
Ich starre vor mich hin, wohin soll mein weiterer Weg führen? In diesem Augenblick setzt sich die Möwe vor mich in den Sand. Still blickt mich der Vogel an, bis er sich wieder mit seinen mächtigen Schwingen erhebt und langsam, einen großen Kreis um mich ziehend nach Süden entschwindet. An der Stelle, an der er sich niedergelassen hatte, entdecke ich eine Eisblume im Sand. Es ist ein Wunder aus kleinen Kristallen, manche haben das Aussehen eines Farns, andere gleichen verwundenen Zweigen, einer Vielzahl an Möglichkeiten, an deren jeweiligen Enden die unterschiedlichsten Blüten zu finden sind. Als ich dieses verästelte Zauberwerk betrachte, ist mit einem Mal der Name der Möwe auf meinen Lippen: „Geronymo!“
Mit neuem Schwung schultere ich mein Gepäck und mache mich auf den Weg.
Als ich durch das Dorf marschiere, komme ich an der Zig-Zag Bar vorbei. Im Dunkel davor steht der alte Mann. „Hey Vagabundo, wohin gehst du?“ Ich sah mich um, sah den Himmel mit seinen Sternen zwischen den Giebeln, sah die abblätternde Farbe an der Hauswand, hörte das Meer, roch die Stadt und – war glücklich.
„Nenhuma idéia“ antwortete ich, „Einfach ein Stückchen weiter.“
In Ruhe setzte ich Fuß vor Fuß und folgte dem Vogel.

Geronymo Philosophie

 

Sei es ein Getränk, ein Foto oder eine Holzarbeit, das Team von Geronymo wird stets versuchen das beste Resultat für Dich zu erreichen. Wir wollen Dich begeistern und eine „zufriedenstellende“ (dieses schönen Wort beinhaltet nicht umsonst den Terminus „Frieden“und bedeutet für uns mehr als lediglich akzeptabel, sondern vielmehr das erreichen eines harmonischen Zustands) Arbeit abliefern. Doch wir machen Fehler und wir weigern uns in Bezug auf unsere Arbeit uns mit dem abgenutzten Etikett „perfekt“ oder „Perfektion“ beschreiben oder bewerben zu wollen.
Du fragst Dich warum, das so ist?

In unseren Augen ist Perfektionismus der fehlerhafte Versuch, bei einer Idee und der folgenden Umsetzung, der einfachen Tat oder dem täglichen Handeln jegliches Scheitern zu vermeiden.

In der Überhöhung dieses Anspruchs und der Vergegenwärtigung von Perfektion liegt die Gefahr der Erstarrung und des geistigen und körperlichen (Handlungs-) Stillstands. Fehler machen zu dürfen erzeugt Freiheit. Fehler machen glücklich, denn sie bringen uns eine Erkenntnis und helfen uns zu lernen.

Im Orient wurde in früheren Zeiten von Weberinnen, Künstlern und anderen Handwerkern stets ein Fehler in das entstehende Werkstück eingearbeitet, da in ihrer Vorstellung lediglich das Göttliche vollkommen sein konnte und kein von Menschenhand erschaffenes Manufakt.

Bedenkt man diesen Ansatz erkennt man eine große Demut dem eigenen Handeln und Arbeiteten gegenüber. Eine Demut, die mit einem fröhlichen Arbeitsethos einhergeht und damit der, in unserer Gesellschaft, aufgrund falscher Zielsetzungen oft zu beobachtenden, Überforderung eine Absage erteilt. Angesicht dieser Gedanken verspricht Dir das Geronymo Team stets das beste Ergebnis für Dich erreichen zu wollen. Und sollte uns ein Fehler unterlaufen, werden wir hoffentlich das gemeinsame Lachen nicht vergessen, um dann zusammen einen neuerlichen Anlauf auf dem Weg zum gemeinschaftlichen Ziel zu unternehmen.

Geronymo Team

 

Unser fröhliches und motiviertes Team besteht aus Schreinern, Raumausstattern, Fotografen, Biologen, Grafikern…. und begeisterungsfähigen, ideenreichen und zupackenden Menschen.

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